Der Club zur Alten Klappe (CzAK):

Zunächst mag der Begriff „Club zur Alten Klappe“ Erstaunen, Verwunderung oder gar leises Schmunzeln auslösen. Ist dieser Club nun tatsächlich ein Club oder eine Loge oder eine Fasnachtsclique oder etwas Studentisches (Alt-Herren) oder etwas ganz Anderes?

 

Gründungszeit:

In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts trafen sich im Haus „Zum Lichtenstein“ an der Sporengasse 6, beim Marktplatz, im neu eröffneten Restaurant „ZUR BROTLAUBE“ (heute Märthof) tagtäglich eine Gruppe von Geschäftsleuten, aus der sich eine kleine Gemeinschaft entwickelte. In der Folge entstand eine typische Stammtischrunde aus Handwerkern und Leuten aus dem Mittelstand, um „nach des Tages Mühen und Sorgen am ovalen Tisch in fröhlicher Runde den würzigen Gerstensaft zu geniessen und sich am heiteren, ungezwungenen und stets freundschaftlichen Geist zu freuen“. Als dem damaligen Gastwirt infolge einer Auseinandersetzung gekündigt wurde, zog sich die Männergesellschaft aus der „Brodlaube“ zurück und ein treuer Kreis von Stammtischfreunden beschloss, sich weiterhin regelmässig in der an der Hutgasse gelegenen Gaststätte „Café Simon“ oder „Café du Marché“ zu treffen. Am 12.April 1890 kam es zur Konstituierung einer sogenannten „Klappengesellschaft“ mit zünftischen, studentischen und logenähnlichen Elementen, jedoch in vereinsrechtlicher Struktur. Am 19.April 1890, am gleichen Ort, erfolgte der eigentliche Gründungsanlass des CzAK.

 

Dies mit dem Ziel:

„Der Club zur Alten Klappe hat den Zweck, unter seinen Brüdern Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen und gemeinnützige Bestrebungen wenn möglich zu unterstützen“.

Als „Clubemblem“ dient, gewissermassen als Vorbild, die Krähe oder der Rabe, die seit Jahrhunderten als Vogel der Weisheit, Treue oder gar Weissagung gelten. Für den CzAK bedeutet der Rabe gegenseitige Hilfe und Schutz. Auch der Handgruss mit dem gekrümmten Mittelfinger, gleichsam der gekrümmte Krähenfuss, weist auf diesen Vogel und die freundschaftliche Verbundenheit untereinander hin. Der Club erfreute sich eines grossen Zulaufes, insbesondere da um die Jahrhundertwende viele Männer, die nicht Basler Bürger waren, gerne in einer zunftähnlichen Runde Aufnahme fanden. Später wurde eine Gesangssektion gegründet und auch mit der Fasnachtsgesellschaft „Dupfclub“ ein enger Kontakt gepflegt.

 

Heute:

In den 1960er Jahren nahm die Clubmitgliederzahl deutlich ab und Mitte der 1980er Jahre waren es noch einige ältere Herren, die sich jeweils am Samstagmorgen in einem Restaurant zum Jassen trafen Da übernahm es der stadtbekannte Grafiker und Laternenmaler, Roger A. Magne, als Meister vom Stuhl, das treue Grüpplein wenigstens in das 100jährige Jubiläum zu führen. Über 20 Clubbrüder konnten im Jahre 1990 das 100jährige Bestehen des Clubs feiern. Die Entwicklung ging erfreulich positiv weiter, so dass heute der Club aus rund 50 Brüdern besteht. Grundsätze und Aktivitäten haben sich nicht wesentlich geändert.

 

Der heute gültige Zweckartikel lautet:

„Der Club zur Alten Klappe hat den Hauptzweck, unter seinen Mitgliedern Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen sowie gemeinnützige Bestrebungen zu unterstützen, im Sinne der Bewahrung und Förderung altbaslerischen Brauchtums.“

Der CzAK sieht sich auch als Geselligkeitsverein mit freundschaftlichen Kontakten. Man trifft sich regelmässig an den Stammtischhocks jeweils fakultativ am Mittwoch am eigenen historischen Clubtisch aus dem Jahre 1898, im „Klappenhorst“ (zur Zeit Rest. Löwenzorn), um die „Klappenherrlichkeit“ zu erleben; obligat ein Mal im Monat mit interessanten Referaten. Das Interesse am historischen Basel soll geweckt und weiterhin gepflegt werden. Mit einer jährlichen finanziellen Vergabung werden aktuelle baslerische soziale Tätigkeiten und Organisationen unterstützt.

So sind viele Clubbrüder auch aktiv in einer Basler Zunft, Fasnächtler, Künstler oder sonstwie in einer Art und Weise, kulturell und sozial, mit dem städtischen Leben vertraut und verbunden.

Eine fundierte Textaufbereitung vom Basler Stadthistoriker, Dr. M. Fürstenberger, zusammen mit Dr. E. Gallacchi dem damaligen Statthalter des CzAK, ermöglichte im Jahre 1996 die Herausgabe unseres Jubiläumsbuches „106 Jahre Club zur Alten Klappe“ mit originellen Zeichnungen des Alt-Meisters Roger A.Magne.